Erklärung der Jugend für das Leben zu ihrer Position zu COVID-Impfstoffen auf Basis von Zelllinien abgetriebener Kinder
Bei der Verwendung von Impfstoffen auf Basis von abgetriebenen Kindern wird in Kauf genommen, künftigen Forschungsmissbrauch mit abgetriebenen Kindern zu fördern
Erklärung der Jugend für das Leben zu ihrer Position zu COVID-Impfstoffen auf Basis von Zelllinien abgetriebener Kinder
Alle derzeit in Österreich bedingt zugelassenen Impfstoffe (u.a. Moderna und BioNTech/Pfizer mit mRNA-Impfstoffen, AstraZeneca, Sputnik und Johnson&Johnson mit Vektorimpfstoffen) wurden auf Basis von Zelllinien abgetriebener Kinder hergestellt, bzw. an deren Zelllinien getestet. Ethisch einwandfreie Impfstoffe befinden sich in Entwicklung und wurden noch nicht freigegeben (Stand: Mai 2021).1
Die vatikanische Glaubenskongregation veröffentlichte am 17. Dezember 2020 eine Erklärung, in der ethische Bedenken von Patienten, sich mit Impfstoffen impfen zu lassen, bei deren Entwicklung und Produktion Zelllinien von in den 1960er-Jahren abgetriebenen Föten zum Einsatz gekommen sind, zurückgewiesen und die Impfstoffe als „moralisch akzeptabel“ eingestuft werden. In diesem Dokument wird mit der Instruktion „Dignitas Personae“, Nr. 35 mit der „differenzierten Verantwortlichkeiten“ argumentiert. Es wird erklärt, dass solche Impfstoffe zwar an sich abzulehnen sind und dass Alternativen gefunden werden müssen. Jedoch sei es „moralisch akzeptabel”, sie einzusetzen, wenn keine „ethisch einwandfreien“ Alternativen zur Verfügung stehen.2
Die Jugend für das Leben kann die Argumentation nachvollziehen. Personen, die mit Impfstoffen auf Basis von Zelllinien abgetriebener Feten geimpft wurden, tragen keine Verantwortung an den ursprünglichen Abtreibungen und machen sich nicht mitschuldig. Für einzelne Individuen kann diese Argumentation ein Anhaltspunkt sein, um persönliche Entscheidungen für oder gegen eine solche Impfung zu treffen.
Neben ethischen Gegebenheiten müssen auch wirtschaftliche Faktoren in Betracht gezogen werden.
Die Jugend für das Leben will niemanden, der geimpft ist oder sich impfen lassen möchte, verurteilen. Wir respektieren die freie Verantwortung eines jeden, Entscheidungen über das eigene Leben zu treffen.
Dennoch müssen bei dieser Frage auch wirtschaftliche Faktoren in Betracht gezogen werden, die generell bei der Entwicklung von Produkten zum Tragen kommen. Es ist nach wie vor gängige Praxis, Gewebe abgetriebener Feten für die Forschung zu missbrauchen, um daraus Produkte herzustellen, mit dem Ziel, diese massenhaft zu produzieren und an den Endverbraucher zu verkaufen.3 Die Covid-Impfstoffe sind nur die Spitze des Eisbergs.
Pharmaunternehmen sind gewinnorientierte Unternehmen, die ihre Produkte entsprechend der Nachfrage produzieren. Für gewinnorientiertes Arbeiten ist es notwendig, den Erwartungen und Wünschen der Endverbraucher zu entsprechen. Für den erfolgreichen Verkauf von Produkten ist es wichtig, dass diese vom Endkunden akzeptiert werden. Ohne deren Akzeptanz müssen sie vom Markt genommen werden, um den erwünschten Alternativen Platz zu machen.
Diese besagten wirtschaftlichen Faktoren beziehen sich nicht nur auf Impfstoffe auf Basis von Zelllinien abgetriebener Kinder, sondern auf alle auf dem Markt verfügbaren Produkte, die auf diese Art entwickelt und produziert werden. Dies anzuerkennen ist grundlegend, um zu verstehen, wie etwas an der Tatsache geändert werden kann, dass Feten, die abgetrieben wurden, auch noch für Forschungszwecke missbraucht werden.
Es liegt hauptsächlich in der Verantwortung der Endverbraucher, was für Impfstoffe produziert werden.
Es ist bekannt, dass unabhängig von den Zelllinien aus den 60er– bis 80er-Jahren heutzutage in stark zunehmendem Maße fetales Zellgewebe für die Forschung in Medizin und anderen Bereichen genutzt werden. Teilweise werden sie bei Schwangerschaftsabbrüchen sogar aus noch lebenden Kindern gewonnen. Ziel dieser Forschung ist es, immer neue Produkte, beispielsweise Therapien für Diabetes, Parkinson, Immunmangelsyndrome und viele weitere zu entwickeln.3
Die Forschung und Produktion mit Zelllinien von abgetriebenen Embryonen und Feten ist offensichtlich nur deswegen möglich, weil diese Praxis u.a. in Europa gesellschaftlich weitestgehend stillschweigend akzeptiert worden ist oder sich viele dieser Art von Forschung gar nicht bewusst sind. Wenn jedoch der Großteil der Endverbraucher solche Produkte nicht akzeptieren würde, sähen sich Pharmaunternehmen sehr bald dazu gezwungen, umzudenken und aufgrund der veränderten Marktnachfrage ethisch einwandfreie Produkte zu entwickeln.
Von diesem wirtschaftlichen Blickpunkt aus gesehen liegt es sogar hauptsächlich in der Verantwortung der Endverbraucher, aufzustehen und durch persönlichen Einsatz zu signalisieren, welche Impfstoffe erwünscht sind und welche nicht.
Wenn etwa therapeutische Produkte, die heute auf Kosten abgetriebener Kinder entwickelt werden, in einigen Jahren oder Jahrzehnten reif für die Massenproduktion sind und auf den Markt kommen, würde die Argumentation der „differenzierten Verantwortlichkeiten“ wie sie die Erklärung der vatikanischen Glaubenskongregation vertritt, erneut zum Greifen kommen. Pharmaunternehmen würden sich erneut bestätigt fühlen und keinen Grund sehen, an ihrer Praxis etwas zu ändern.
Das Schreiben der Glaubenskongregation fördert möglicherweise künftigen Missbrauch von abgetriebenen Kindern in der Forschung.
Im Schreiben der vatikanischen Glaubenskongregation werden die Impfstoffe als „moralisch akzeptabel“ eingestuft. Viele Katholiken, die sich das Schreiben zu Herzen nehmen, werden sich mit auf Basis von Zelllinien abgetriebener Kinder entwickelten Impfstoffe impfen lassen. Die Pharmaunternehmen werden weiterhin Abnehmer ihrer Produkte finden. Es wird sie in ihrer moralisch bedenklichen Forschung bestätigen und sie nicht anregen, nach Alternativen zu suchen.
Wenn die Forschung an abgetriebenen Kindern beendet werden soll, kann nicht mit der Verantwortung eines einzelnen Individuums argumentiert werden, sondern muss mit der Verantwortung der Gesamtheit der Endverbraucher argumentiert werden. Wie bereits erklärt haben diese den größten Einfluss darauf, welche Impfstoffe gekauft und somit produziert werden. Für einen kompromisslosen Lebensschutz muss aufgeklärt und das zugrunde liegende Paradigma in der Gesellschaft geändert werden, sodass Produkte, hergestellt auf Kosten von abgetriebenen Kindern, nicht mehr gekauft werden.
Wer sich mit Impfungen auf Basis von Zellen abgetriebener Kindern impfen lässt, signalisiert der Pharma-Industrie indirekt, dass Produkte, die jetzt auf Kosten von abgetriebenen Kindern hergestellt werden, auch künftig verkauft werden können.
Das Schreiben wird somit genau das Gegenteil von dem bewirken, wofür sich die Katholische Kirche einsetzt. Die Argumentation der „differenzierten Verantwortlichkeiten” läuft Gefahr, den Missbrauch von abgetriebenen Kindern für die Forschung zu fördern.
Abschließend soll ein vereinfachtes Beispiel das Dilemma veranschaulichen: Kinderarbeit war und ist als günstige Produktionsmethode in vielen Entwicklungsländern weit verbreitet. Von Kinderhand und meist unter unmenschlichen Bedingungen gefertigte Produkte werden nach Europa verschifft und verkauft. Europäische Käufer, die beispielsweise ein günstiges T-Shirt kaufen, haben das nicht nur (vielleicht unwissentlich) auf Kosten des Kindes getan, das das T-Shirt hergestellt hat, sondern unterstützen darüber hinaus durch ihr Kaufverhalten die Errichtung einer neuen Fabrik, in der Kinder beispielsweise Rucksäcke produzieren sollen.
Dank zahlreicher Initiativen namhafter Menschenrechtsorganisationen, wie etwa der Einführung von Fairtrade-Siegel, werden Verbraucher über diese menschenverachtenden Zustände informiert. In Folge werden Produkte aus Kinderarbeit immer seltener gekauft und in weiterer Folge auch weniger produziert. Auch hier liegt es letztendlich in der Verantwortung der Endverbraucher, zu signalisieren, welche Produkte erwünscht sind und welche nicht.4
Passen wir uns den Zeiten an oder wollen wir wirklich etwas verändern?
Zusammengefasst möchten wir nochmals betonen, dass die Argumentation der Glaubenskongregation in sich für uns nachvollziehbar ist und zur Anwendung kommen kann. Setzt man den Grundsatz der differenzierten Verantwortlichkeiten jedoch zu leichtfertig um, bewirkt man genau das Gegenteil von dem, was dem christlichen Menschenbild entspricht. Entscheidend ist, ob man sich durch die Wirren dieser Zeit „irgendwie durchschlängeln möchte“ und sich einfach mit den Umständen zufrieden gibt, oder ob man wirklich Veränderungen für die jüngsten unschuldigen Opfer unserer Zeit bewirken möchte und bei einem „Nicht mit mir!“ bleibt.
Die Jugend für das Leben will etwas zum Guten verändern!
Deswegen rufen wir alle Menschen, die eine Förderung von künftigem Forschungsmissbrauch an abgetriebenen Kindern um jeden Preis verhindern wollen, dazu auf, sich zu engagieren. Wir sehen mehrere Möglichkeiten:
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Unterstützen Sie Initiativen und Petitionen an die Pharmaindustrie mit dem Appell, solche Forschungen zu unterlassen. Hier sind Musterbriefe der amerikanischen Bischofskonferenz, die als Vorlage für ein direktes Schreiben an die Pharmaindustrie dienen können.
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Sofern es Ihnen möglich ist, warten Sie mit der Impfung, bis ethisch einwandfreie Impfstoffe freigegeben werden und geben Sie der Pharmaindustrie ein Signal, dass Sie nicht mit der Forschung und Produktino an abgetriebenen Kindern einverstanden sind. In Ungarn ist ein chinesischer, ethisch unbedenklicher Impfstoff mit inaktiviertem Virus bereits per Notzulassung im Gebrauch.5 Tun Sie auch Ihr Äußerstes, um COVID-Ansteckungen zu vermeiden.
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Bringen Sie Ihr Anliegen unserem dreifaltigen Gott, dem Herrn des Himmels und der Erde dar und bitten Sie ihn um seine Hilfe für die Christenheit in dieser Situation, aus der wir alleine nicht mehr herauskommen.
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Dann werden wir gemeinsam dazu beitragen, dass der Forschungsmissbrauch an vorgeburtlichen Kindern ein Ende nehmen kann!
[Artikel wurde aktualisiert am 20.05.2021]
Quellen
[1] Charlotte Lozier Institute: https://lozierinstitute.org/update-covid-19-vaccine-candidates-and-abortion-derived-cell-lines/, abgerufen 20.05.2021
[2] https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2020-12/vatikan-glaubenskongregation-impfung-corona-moral-abtreibung.html, abgerufen am 20.05.2021
[3] https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/Fetalzellpdf.pdf, abgerufen am 20.05.2021
[4] http://www.ilo.int/public/german/standards/relm/ilc/ilc95/pdf/rep-i-b.pdf, abgerufen am 20.05.2021
[5] https://www.medinlive.at/gesundheitspolitik/ungarn-begann-impfungen-mit-chinesischem-mittel, abgerufen am 26.05.2021
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