Britische Behörden haben heute erstmals Genmanipulation an Embryos genehmigt. Es soll das erste Mal weltweit sein, dass so etwas durch eine Behörde erlaubt wird. Die HFEA (deutsch: Behörde für menschliche Befruchtung und Embryologie) erlaubte Dr. Kathy Niakan vom Francis Crick Institute für Forschungen innerhalb von sieben Tagen nach der Befruchtung gezielt die Gene menschlicher Embryonen zu verändern. Die Wissenschaftler wollen mehr herausfinden über Ursache von Unfruchtbarkeit und Frühgeburten. Die genmanipulierten Embryos dürfen aber nicht in Frauen eingepflanzt werden.
Zum Einsatz wird die relativ neue Methode CRISPR/Cas9 kommen, bei der Gene „zusammengeschnitten“ werden können, z.B. defekte durch korrekte DNA-Teile ausgetauscht bzw. neue Gensequenzen eingesetzt werden können. Die Versuchsembryonen sollen von Paaren „gespendet“ werden, die nach einer künstlichen Befruchtung nicht alle „befruchteten Eizellen“ „brauchen“.
Nach der Zustimmung einer Ethikkommission zu dem Vorhaben können die Experimente beginnen. Schon im Frühjahr 2015 griffen chinesische Forscher mit derselben Methode ins Ergbut menschlicher Embryonen ein, um ein Gen zu manipulieren, das eine schwere Blutkrankheit auslösen kann. Allerdings wurden dadurch die Embryonen nur noch stärker geschädigt, so sollen von 54 nur 28 weitergewachsen sein, außerdem wurde eine große Anzahl unerwarteter Mutationen festgestellt, die von der „CRISPR/Cas9“-Methode ausgelöst wurden.
http://science.orf.at/stories/1766832
http://www.focus.de/wissen/mensch/tabubruch-der-gentechnik-chinesische-forscher-veraendern-erbgut-von-embryos_id_4635723.html
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