Innsbruck/ Linz – Am 25. Oktober hat die neue Landesregierung in Tirol, bestehend aus ÖVP und SPÖ, ihr Programm angelobt. Es stellt eine völlige Kehrtwende zum vorigen Programm dar, wo sich die Regierung zumindest zum Ziel gesetzt hatte, auf Alternativen zu bauen und die Zahl der abgetriebenen Kinder in Tirol möglichst niedrig zu halten. Davon ist jetzt keine Rede mehr; stattdessen wird unter dem Punkt „Gesundheit“ ausdrücklich ein Ausbau des Abtreibungsangebotes gefordert.
Die Landesregierung will das Abtreibungsangebot ausweiten, und dabei scheint es plötzlich auch egal zu sein, wo: Sowohl der niedergelassene Bereich wie auch öffentliche Einrichtungen (das wären wohl z.B. Krankenhäuser) werden in Betracht gezogen. Bislang wurden an Tirols Kliniken keine Abtreibungen angeboten – was im absoluten Einklang steht mit der Aufgabe der Medizin, Menschen zu helfen und zu heilen. Außerdem wird gefordert, den Zugang zu Abtreibung „niederschwellig und qualitätsvoll“ zu gestalten. „Dies ist purer Hohn, gegen jede betroffene Frau wie auch alle betroffenen Kinder und Väter“, so Gabriela Huber, Generalsekretärin der Jugend für das Leben. „In anderen Worten bedeutet das nämlich: Gelungene Kindstötung garantieren und möglichst mir nichts, dir nichts zugänglich machen. Es ignoriert das Bedürfnis von Betroffenen nach Zuspruch, Unterstützung. “
Gewissensfreiheit nicht gefährden: Nein zu Abtreibung an öffentlichen Einrichtungen
Durch die Sicht auf Abtreibung als „Gesundheitsleistung“ oder gar Frauenrecht, und die Förderung von Abtreibung ungeachtet des Standortes, gerät die Gewissensfreiheit von medizinischem Personal immer mehr in Bredouille. Wir wissen, dass es doch vorkommt, auch wenn (derzeit noch) niemand zu einer Beteiligung an Abtreibungen genötigt werden kann, dass Personal z.B. unvorhergesehen einspringen muss. „Abtreibung an Krankenhäusern erledigen zu wollen ist zudem reinste Ironie, da Kinder in der Einrichtung zur Rettung von Leben getötet werden“, meint Gabriela Huber. „Viele Leute verwechseln außerdem medizinische Eingriffe mit Abtreibung im Sinne der Fristenregelung: Eine Abtreibung hat das einzige Ziel, das Leben des Kindes zu beenden. Jeder medizinische Eingriff zur Rettung der Mutter stellt keine Abtreibung dar und wird immer schon in Kliniken durchgeführt.“
Ausbau von Unterstützungsangeboten anstatt Ausbau von Abtreibungsangebot
„Der Abtreibungsanbieter in Tirol bestätigt, dass sich die Nachfrage nach Abtreibungen seit Jahren nicht verändert hat. Eine solche Forderung soll einzig Abtreibung normalisieren und suggeriert, es wäre normal und das Beste für Frauen – während nicht Abtreibung das ist, was sie primär brauchen oder wollen“, fügt sie hinzu. „Jugend für das Leben fordert gemeinsam mit allen Lebensschutzorganisationen Österreichs die Landesregierung auf, das jetzige Programm zu überarbeiten, die Forderung nach dem Aufbau von Abtreibungsangeboten zu streichen und durch vermehrte Unterstützungs- und Förderungsmaßnahmen, wie z.B. Kindergeld während der Schwangerschaft und v.a. ausreichend Aufklärung zu medizinischen Fakten, Risiken und Folgen von Abtreibung, zu ersetzen. Jede Abtreibung tötet einen Menschen und schadet Frauen langfristig, und Aufgabe der Regierung ist, alle ihre Bürger zu schützen.“
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