Am Samstag, 17. Dezember fand in Wien der fünfte „Marsch fürs Leben“ statt. Knapp vierhundert Personen demonstrierten für eine Modernisierung der Fristenregelung und einen Ausbau der Unterstützungsangebote für Frauen im Schwangerschaftskonflikt. Gefordert wurde unter anderem eine mehrtätige Bedenkzeit vor einem Schwangerschaftsabbruch und die Abschaffung der in Österreich praktizierten Spätabtreibung, bei der Kinder, die schon außerhalb des Mutterleibs überlebensfähig wären, durch eine Giftspritze ins Herz getötet werden. Auch die psychischen Komplikationen der Abtreibung wurden thematisiert und die Tabuisierung von Abtreibungsfolgen kritisiert.
Betroffene einer Abtreibung nicht verurteilen
Bei dem Marsch, der aufgrund aggressiver Gegendemonstranten kurzfristig zu einer Standkundgebung umgewandelt werden musste, kamen verschiedene Personen zu Wort, die ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Abtreibung schilderten. Carina Eder, Pressesprecherin der Jugend für das Leben, betonte in ihrer Ansprache, dass keiner der Marschteilnehmer Betroffene einer Abtreibung verurteilen würden, weil ein Schwangerschaftskonflikt tatsächlich eine Ausnahmesituation darstellen würde. „Abtreibungsbetroffene müssen über die Folgen ihrer Entscheidung sprechen dürfen, ohne Tabuisierung“, so Eder und unterstrich: „Wir müssen als Gesellschaft die grundlegenden Probleme im Schwangerschaftskonflikt beseitigen, nicht das Kind“. Ausbildung und Kind dürften beispielsweise kein Widerspruch sein, Wohnungsnot und finanzielle Sorgen müssten staatlich abgefedert werden, sodass Frauen nicht zur Abtreibung gedrängt würden. „Schließlich“, so Eder, „will keine Frau wirklich über Leben oder Tod ihres eigenen Kindes entscheiden müssen“.
Linkextremisten randalierten über Nacht in der Wiener Innenstadt
In der Nacht zum Samstag beschädigten Linksextremisten mehrere Gebäude. Unter anderem wurde die Peterskirche und Gebäude auf dem Fleischmarkt beschmiert, bei dem der Marsch beginnen sollte. Außerdem wurden ganze Straßenzüge im Fleischmarkt mit kryptischen Symbolen besprüht. Es wurden mehrere Anzeigen gestellt. Während der Kundgebung am Petersplatz musste die Polizei einschreiten, nachdem intolerante Linksextremisten die Teilnehmer der Versammlung zu provozieren versuchten.
Weihbischof Turnovszky feierte Hl. Messe zum Abschluss
Weihbischof Turnovszky feierte im Anschluss an den Marsch eine hl. Messe in der Peterskirche in der Wiener Innenstadt. In seiner Predigt forderte er die Christen auf, konsequent daran festzuhalten, „anderen Menschen Mut zu machen, zu leben und zu lieben.“ Christen sollten der Welt „eine Ahnung schenken können, mit dem Umgang mit diesem großen Thema, das momentan so gut wie alle beschäftigt“, betonte der Weihbischof und bedankte sich für den Einsatz aller Teilnehmer.
Finale der fünf Märsche fürs Leben in Österreich
Der Marsch fürs Leben Wien war der letzte in einer Serie von fünf Märschen fürs Leben, die in Innsbruck, Linz, Salzburg und Graz stattgefunden haben. Organisator aller Märsche war die Jugend für das Leben, die sich für das Recht auf Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod einsetzt.
http://www.marsch-fuers-leben.at/blog-post/marsch-fuers-leben-wien-abtreibung-unnoetig-machen/
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