Samstag, 18. August: Tag 17
Bergheim bei Salzburg – Salzburg
Heute mussten wir viel zu früh (um 5:15 Uhr) aufstehen und frühstückten noch bevor wir los gingen. Nur noch 4 km trennten uns von Salzburg! Mit den Plakaten, die wir gestern schon vorbereitet hatten, im Schlepptau machten wir uns also auf unsere allerletzte Etappe von dem Wallfahrtsort Maria Plain nach Salzburg.
Denn um 8:30 Uhr hatten wir schon einen Termin mit dem deutschen Fernsehsender ARD. Wir ließen vier riesige Plakate mit der Aufschrift „Abtreibung in Salzburg Geschichte machen“ von einer Brücke hängen, sangen Lieder und sorgten für gute Stimmung. Mindestens fünfmal mussten wir auf und ab marschieren und für die Kamera unsere Plakate zur Brücke tragen. Aber es hat sich gelohnt! Zu sehen werden wir bei einer Reportage am Donnerstag, den 23.08.2018 um 21:45 im ARD sein. Unbedingt einschalten!!!
Nach der Heiligen Messe in der Loreto Kirche gingen wir die 4 km zurück in unser Quartier. Dort gab es ein leckeres Mittagessen und danach eine lange Mittagspause, die wir für ein Schläfchen nutzen konnten, bevor die letzten Vorbereitungen für unsere Abschlussveranstaltung getroffen werden mussten (Vorführung proben, Brote schmieren, …)
Zum letzten Mal schwärmten wir in Zweierteams aus um in Salzburg Unterschriften für #fairändern zu sammeln und führten einige sehr gute Gespräche mit Passanten. Um halb acht trafen sich alle Teams wieder am Alten Markt zu unserer Abschlussveranstaltung. Doch leider machten uns einige Formalitäten einen Strich durch die Rechnung und die Versammlung musste nach Maria Plain verlegt werden. Wir organisierten schnell einen Shuttledienst und feierten unseren Abschluss nun im ganz privaten Rahmen. Es wurden einige motivierende Reden gehalten. Darunter auch Pfarrer Hirnsperger und Bethany, die uns schon 2 Wochen begleitet. Zum Ausklang saßen wir gemütlich im Klostergarten, lauschten der Band Crossing Flow unter freiem Sternenhimmel.
Als großes Geschenk zum Schluss hatten wir heute Nacht die Möglichkeit zur eucharistischen Anbetung in der Kirche von Maria Plain. In unser Gebet ließen wir unseren Dank für die letzten zwei schönen Wochen einfließen und schlossen alle Menschen ein, denen wir begegnet sind.
Laura, 17 Jahre, Cathi, 24 Jahre
Wir verbreiten unsere Pro-Life-Happiness in Salzburg 😉
„Abtreibung in Salzburg Geschichte machen“ – Eindrucksvolle Plakataktion am frühen Morgen!
Freitag, 17. August: Tag 16
Mattsee – Bergheim bei Salzburg
Nach einer für viele eher kurzen Nacht begann der Tag für uns mit einem Frühstück in der Morgendämmerung im Freien. Nachdem alle ihre Pausenbrote zubereitet hatten, hieß es auch schon Abmarsch nach Bergheim bei Salzburg – die letzte Etappe unserer Tour. Die Stimmung war sehr gut, und so kam es, dass die ersten Orte, durch die wir zogen, schon in aller Frühe von lauter „Marschmusik“ geweckt worden sein dürften. (So manch einer von uns hatte danach noch sicherlich sehr damit zu kämpfen, einen ziemlich lästigen Ohrwurm wieder loszuwerden!)
Unser Weg führte uns durch traumhafte Wald- und Feldlandschaften, von denen aus sich uns ein wunderschöner Ausblick auf die Berge in der Ferne bot. Als wir gegen Mittag in unserer letzten Unterkunft, der Klosteranlage Maria Plain, ankamen, freuten wir uns alle sehr auf das Mittagessen, welches bereits für uns gekocht wurde. Anschließend mussten noch Plakate für die morgige Presseaktion vorbereitet werden, doch hatten viele von uns das Bedürfnis, sich erst einmal auszuruhen. Am Abend gab es noch Gelegenheit zum Messebesuch, und nach dem Abendessen bekamen wir dann eine Einweisung für die Plakatdemo, zu der sich auch das Erste Deutsche Fernsehen angekündigt hatte. Die Gelegenheit, mit dieser Aktion in der Salzburger Innenstadt für mehr Hilfe für schwangere Frauen und das Lebensrecht der ungeborenen Kinder einzustehen, wollten wir uns nicht entgehen lassen. Entsprechend wichtig war es uns, dass die Medien, die ja generell eher eine „Pro-Choice“-Haltung erkennen lassen, uns eine faire Chance geben.
Ami, 26 Jahre
Nicht ausgeschlafen und trotzdem gut drauf 😉
Unterwegs in der Morgendämmerung
Wandern und den traumhaften Ausblick genießen <3
Sommer, Sonnenblumen und wir 😉
Gruppenfoto bei Ankunft in Maria Plain
Donnerstag, 16. August: Tag 15
Heute ertönte um 7:30 Uhr unser Weckruf. Die Kleinsten unter uns hatten die größte Freude daran, die Größeren wach zu kitzeln. Nach einem ergiebigen Frühstück packten wir unsere Rucksäcke und marschierten Richtung Mattsee. Auf unserer kleinen Reise kamen wir auch an einem Bach vorbei, der zu einer Wasserschlacht einlud. Abgekühlt und erfrischt setzten wir unseren Weg fort. Wir begegneten vielen Passanten auf der Straße, die wir mit Flyern zu #FAIRÄNDERN eindeckten und sie für diese Bürgerinitiative begeisterten 😉
Als wir endlich um 15 Uhr auf dem Zahnfleisch an unserer Unterkunft angekrochen kamen, nahmen wir schnell zur Stärkung eine kleine aber feine Jause zu uns. Wir konnten es kaum erwarten, den See, der direkt vor unserer Haustür lag, zu okkupieren. Nach einer halben Stunde baden, stieß eeendlich unser glorreicher, bestaussehender Markus, auf einem weißen Schimmel geritten, wieder zu uns.
Am Abend nach einer Hl. Messe und einem Vortrag in Mattsee gab es das langersehnte Abendessen, zubereitet von unserer Simone und Co. Den Abend ließen wir bei Bier und Snacks ausklingen.
Maria (20), Eva (20), Markus (19), Loisi (31)
Willkommene Abkühlung!
Ob zu Hause, in der Fußgängerzone oder im Auto: Überall sollen Leute von #FAIRÄNDERN erfahren!
Unterwegs um Österreich zu #fairändern
Die Vorfreude ist groß: Mattsee naht! 🙂
Mittwoch, 15. August: Tag 14
Heute war Ruhetag in Mattighofen. Obwohl wir nicht marschierten, bekamen wir von der Ruhe wenig mit. Denn heute stellten wir uns einer besonderen Herausforderung. In Gruppen von zwei bis drei Personen klapperten wir systematisch alle Haushalte der Stadt ab und sammelten Unterschriften für die Bürgerinitiative #fairändern (www.fairändern.at). Dabei trafen wir recht unterschiedliche und auch sehr nette Leute. Meine Gruppe wurde zum Beispiel von einem älteren Ehepaar sehr herzlich empfangen. Die einfache Bitte, ob wir denn nicht die Toilette benützen könnten, endete mit Apfelstrudel, Kaffee und Trinkflaschen aufgefüllt mit köstlichem, selbstgemachten Jostabeerensaft. Und die Tagesmühen haben sich auch wirklich ausgezahlt: Alleine mit unserer Aktion haben wir bereits genug Unterschriften um die Initiative beim Parlament einzureichen. Zum Abschluss des Tages gab es noch ein Eis am Stadtplatz. Das Allerbeste ist aber: Um uns von unserem „Ruhetag“ erholen zu können, stehen wir morgen erst um 7:30 auf!! 😉
Freche Mädels 😉
Dienstag, 14. August: Tag 13
Braunau am Inn – Mattighofen
6:30 aufstehen – bei der Jugend für das Leben bedeutet dies, auszuschlafen. Da heute nur ein kurzer Marsch ansteht – 20 km – geht es gemütlich an den Start. Mit gutem Frühstück gestärkt geht es los. Weg vom Pfadfinderquartier in Braunau mit dem Ziel vor Augen, am frühen Nachmittag Mattighofen zu erreichen. Mittlerweile macht mir das Marschieren nichts mehr aus, noch dazu, da 20 km vergleichsweise eine kurze Etappe sind. Das Wetter spielt diesmal auch mit. Es ist weder zu heiß noch regnet es in Strömen. Selbst wenn die Füße schon ein bisschen abgeschunden sind, macht mir das Gehen richtig Spaß. Die Gemeinschaft der Jugendlichen, Kinder und im Herzen jung gebliebenen ist toll. Man lacht viel, unterhält sich gut, Lieder werden geträllert. Die Kleinsten in unserer Runde muss man unterhalten, damit sie bis zum Schluss durchhalten. Die Gespräche sind tiefgehend und spannend, sodass man ganz vergisst, dass man nebenbei noch marschiert.
Man geht über Feldwege, entlang von plätschernden Bächen und manchmal auch an starkbefahrenen Straßen. Am späten Morgen meldet sich dann der knurrende Magen, doch unser Essensbus wartet schon auf uns mit Brötchen, Müsliriegeln und Obst. Auch ein Kanister mit Wasser ist dabei, der von Pater Kaufmann kurz zweckentfremdet wird, um eine Wasserschlacht anzuzetteln. Kreischend laufen alle davon. Bei Pater Kaufmann muss man sich immer in Acht nehmen, denn wenn er einen erwischt, ist man pitschnass. Bis zur Mittagspause ist schon ein Großteil der Strecke hinter uns. Nur noch sieben km bis zum Ziel – die schaffen wir mit links. Die Zeit vergeht schnell. Mit Flyern in der Hand für Fairändern sind alle beschäftigt, vorauszulaufen, die Postkästen zu befüllen und vorbeikommende Passanten zu informieren. Wir treffen eine Frau, die erst vor zwei Tagen ein Kind bekommen hat. Sie ist von unserer Arbeit begeistert und verspricht, eine Liste für Fairändern zu sammeln. Als wir in Mattighofen ankommen, wird ein Foto mit dem Ortsschild gemacht – Instagram muss ja auch mitbekommen, wie erfolgreich unsere Pro-Life-Tour ist.
Freudig gehen wir mit Flyern bewaffnet durch ganz Mattighofen, wissend, dass unser Quartier nicht mehr allzu weit sein kann. Mattighofen hat uns in einer tollen, neuen Mittelschule untergebracht – Luxus pur, denn es gibt mehrere Duschen und Klos. Diesmal helfe ich in der Küche mit und bin Sous-Chef für Salate. Man merkt erst, was für tolle Arbeit Simone und ihre Mama Margit tagtäglich leisten, wenn man einmal selbst dabei war und geholfen hat, für 50 Leute zu kochen. Würde ich alleine kochen, wäre das Essen wohl bei weitem nicht so gut. Doch unser eingespieltes Mutter-Tochter-Gespann schafft es jeden Tag, wahnsinnig gutes Essen zu kochen, was wir sehr schätzen.
Um 20 Uhr gibt es nach der heiligen Messe Abendessen: selbst gemachtes Chili-con-Carne. Doch die Jugend für das Leben wäre nicht die Jugend für das Leben, gäbe es danach nicht noch ein ausgefallenes Abendprogramm, natürlich mit dem Ziel, Leute für den Lebensschutz zu begeistern. Es soll in die Stadt gehen, um Jugendliche in ihrem natürlichen Habitat für den Lebensschutz zu begeistern – in den Bars von Mattighofen. Das kostet Überwindung. Ein Nervenkitzel ist immer vorhanden, wenn man Fremde anspricht. Angekommen in einer kleinen Kneipe merken wir, Jugendliche gibt es hier keine. Dafür einen älteren Mann über 60, der uns „junge Mädels“ auf ein Getränk einladen will. Ich erkläre ihm, dass er doch stattdessen die Fairändern-Liste unterschreiben soll. Wir kommen ins Gespräch und er erklärt mir, dass er gerne unterschreibt, da er selbst zwei Söhne hat. Danach lehne ich mich zurück und trinke gemütlich meinen Gin-Tonic aus. Die anderen sind fleißiger. Insgesamt 4 Listen werden für Fairändern ausgefüllt. Man merkt, dass unser Nachteinsatz doch ein großer Erfolg war. Jede Stimme, jede Unterschrift ist uns wichtig. Denn mit Fairändern können wir wirklich etwas bewirken, um Frauen zu unterstützen und ungeborenes Leben zu schützen.
Gabi (22)
In der Mittagspause muss man die Zeit gut ausnützen, damit die Akkus wieder voll werden
Montag, 13. August: Tag 12
Altötting – Braunau am Inn
130420Baug18. Ja! Ungelogen – gleich dem Tagwacheruf auf einer militärischen Liegenschaft ertönte der „Wecker“ per Mundfunk um 04:20 aus den Lungen unseres Feldwebels der Herzen, Manuela. Es ist eine notwendige Maßnahme, für motivierte Lebensschützer, zu dieser Zeit aufzustehen um sich von der steppenhaft sengenden Hitze der Mittagsstunden auf dem Marsch nicht in die Knie zwingen lassen zu müssen. Der Fußmarsch war für uns nunmehr eingeübt – ein Kinderspiel. „Fuß vor Fuß setzen und dabei den Kopf mit stolzem Blick oben behalten!“ – wie ich immer gerne sage. Auch Stunden tapferen Marschierens lassen uns mittlerweile (wohlgemerkt nur mental ;-)) kalt. Eine schier stoische Geisteshaltung brachte uns Kilometer um Kilometer voran. Man sah in den Gesichtern aller dieser Lebensschützer die Leidenschaft für das gemeinsame Anliegen!
Den Zenit erreichte unsere Begeisterung bestimmt mit dem Überschreiten des Inn und dem Betreten des Heimatlandes. Wohl ein Mikrokosmos des Gefühls, das die tapferen Legionäre Caesars beim Übertreten des Rubicon hatten.
ENDLICH gilt es, #Fairändern zu bewerben!
Leopold, 22
Je näher das Ziel rückte, desto gelassener wurde die Stimmung
Das Überschreiten der Staatsgrenze – ein denkwürdiger Augenblick
Sonntag, 12. August: Tag 11
Pausentag Altötting
Heute ist Sonntag. Das heißt? Richtig: Ausschlafen! Bis 8:15 Uhr… Der Vormittag begann ganz entspannt, nur mit der hl. Messe. Für die Frühaufsteher hielt Pater Kaufmann um 9 Uhr die Hl. Messe in der Stiftskirche. Um 10 Uhr war die Hl. Messe in der Gnadenkapelle für alle „Morgenmuffel“. Nach der feierlichen Zeremonie begaben wir uns zu einem ausgiebigen Brunch, welcher hervorragend von unserer Küchenfee zubereitet wurde. Währenddessen bekamen wir noch motivierende, hilfreiche und unterstützende Anweisungen von Bethany aus den USA. Mit diesen motivierenden Worten im Hinterkopf, brachen wir zum Marktplatz auf, um dort unseren Infostand aufzustellen. Wie bereits beim letzten Mal wurden wir in zweier Teams zugeordnet, um dann eine Umfrage über Menschenrechte und das ungeborene Leben durchzuführen. Dabei kamen sehr viele interessante und vor allem intensive Gespräche zusammen. Es stellte sich heraus, dass mehr als die Hälfte der Befragten Abtreibung als unmoralisch bezeichneten. Einige waren von Anfang an zu 100% Pro Life! 🙂 Dies bekräftigte uns enorm, deswegen waren wir natürlich den ganzen Nachmittag auf den Füßen. Erschöpft…? Nicht mit uns! Einige hochmotivierte Teams befragten noch weitere Passanten. Zum Abendessen gab es, wer hätte es anders gedacht, ein hervorragendes Essen. So neigte sich der Tag zu Ende. Halt Stopp! Das Frühstück für den nächsten Morgen muss noch gemacht werden, weil wir schon um 5 Uhr aufbrechen. Gesagt, getan! Nach erledigter Arbeit, fielen alle müde in den Schlafsack. Gute Nacht!
Anna (17) und Magdalena (17)
Eispause am Infostand
Bethany und Jakub nach ihrer Umfrage-Session
Unser jüngstes Infostand-Duo
Samstag, 11. August: Tag 10
Mühldorf – Altötting
Alle Jahre wieder. Der Stundenzeiger steht auf „8“. Große und Kleine, Schnarcher und Nicht- Schnarcher winden sich in den wohlig-warmen Schlafsäcken und fürchten sich vor der den Schlaf ruckartig beendenden Stimme von Manu. Ein müdes Auge nach dem anderen öffnet sanft seine Lider. Die Erwachten machen sich gemächlich auf den Weg, um der heiligen Messe beizuwohnen. Anschließend gibt es bei einem leckeren Frühstück das erste Essen des Tages zwischen die Kiemen. Reichlich gestärkt stapfen 80 Füße den abwechslungsreichen Weg entlang idyllischer Maisfelder und Flussufer von Mühldorf nach Altötting. Unter den Sohlen befindet sich neben Asphalt und Kies gefühlt der halbe Waldboden. Nach gemütlichen 10 Kilometern, die sich letztlich als 16 entpuppen, erreichen 40 hungrige Mäuler den Saal, in welchem sie mit allem -von Schinken bis Feta- gestopft werden sollen. Als die Bäuche gefüllt und der Energietank wieder aufgeladen sind, vergnügen sich Motivierte bei diversen Ballspielen am Sportplatz. Schweiß trieft von den Häuptern. Beine dribbeln den Ball über den Rasen. Tornetze klingeln. Fäuste ragen gen Himmel. Plötzlich dringt eine schneidende Stimme durch die Luft: „Vortrag in 20 Minuten!“. Jeder säubert seine Füße soweit, dass er sich in der Öffentlichkeit wieder blicken lassen kann. Die Duschen: Schwarz. Als alle wieder gesellschaftstauglich sind, schlendert die ganze Truppe Richtung Vortragssaal. Der Stundenzeiger steht auf „10“. Aus der Küche dringt herrlicher Duft und erfüllt den Speisesaal. Nachdem der Vortrag die Köpfe gefüttert hat, sind nun die Mägen an der Reihe. Feinste italienische Nudeln, umflossen von delikater Weißweinsauce, mit einem Hauch von Champignons, verzaubern die Gaumen. Bei einem kühlen traditionellen bayrischen Weißbier klingt der Abend unter funkelndem Sternenhimmel gemütlich aus. Doch irgendwann beginnen die ersten Augenlider sich zu schließen und die Schlafstätten werden nach und nach besetzt. Der Puls verlangsamt sich und die Atmung wird schwerer. Zzzzzzz. Ein typischer Pro-Life-Tour-Tag!
Eva, 20 Jahre, Maria, 14 Jahre, Markus, 19 Jahre
Hinweis: Altötting befindet sich im Bistum Passau. Der Passauer Bischof und deutscher Jugendbischof Stefan Oster hat uns ein Videogrußwort geschickt, in dem er uns dankt, dass wir uns „für das Leben vom ersten Moment der Empfängnis bis zum letzten Atemzug der Menschen“ engagieren. Das Video ist einsehbar unter jugendfuerdasleben.at/pro-life-tour-2018-grussworte/
Farbenfrohe Truppe 😉
Unsere Gruppe kurz nach der Ankunft in Altötting
Freitag, 10. August: Tag 9
Der Morgen fing heute nicht sehr früh an, da wir – auch wenn wir eine viel zu lange Strecke vor uns hatten – nicht Gefahr gelaufen wären bei dem regnerischen Wetter in die Mittagshitze zu kommen. So hatten wir etwas mehr Zeit zum Schlafen. Ein paar Jungs hatten das Glück, dass sie eine Weichbodenmatte als Bett nutzen konnten. Unsere bereits seit München treuen Antifa-Wegbegleiter waren außerdem so nett nachts ab und zu bei uns durchs Fenster zu spähen. Sie haben uns auch ein großes Tuch geschenkt, leider war es bereits von ihnen beschrieben.
Nachdem wir ein sehr gutes Frühstück mit hervorragendem Zwetschgenkuchen von unseren Gastgebern erhalten hatten, sank die Motivation sofort, als es wie aus Kübeln anfing zu regnen. Aber was soll`s, wir hatten dadurch die Möglichkeit die Dusche zu nehmen, für die es am Abend in der Unterkunft keine Möglichkeit mehr gäbe. Jedoch duscht wohl keiner gerne stundenlang mit kaltem Wasser, weswegen einige ziemlich schnell genug hatten und wir Unterschlupf in einem Bahnhof nehmen mussten, um zu trocken. Es hat nichts gebracht. Nach der Pause regnete es immer noch weiter, wenn auch etwas schwächer. Dafür schleppten wir aber unsere Wasserversorgung nicht mehr in unseren Schuhen mit… Einige wollten verständlicherweise nicht weiter und sind deshalb dann mit dem Zug zur Unterkunft gefahren. Aber Gott war uns gnädig und es hörte bald auf zu regnen; es hielt jedoch nur für einen Rosenkranz an.
Darauf folgte wohl die schwierigste Herausforderung des ganzen Tages: Eine Bundesstraße überqueren und das dreimal und immer dieselbe. Ab jetzt fühle ich mit jedem überfahrenen Tier deutlich mehr mit. Doch dank meiner herausragenden Navigationsfähigkeiten haben wir auch dies mit nur kleinem Umweg geschafft. Die Gehzeit hat sich lediglich um zwei Stunden verlängert, was aber auch unserer Geschwindigkeit geschuldet war.
Am frühen Abend sind wir dann aber endlich in der Unterkunft angekommen. Jeder war so fertig, dass die Tatsache, dass wir keine Duschen hatten, allen ziemlich egal war. Wir waren einfach müde. In der Messe nicht einzuschlafen war daher ein großes Kunststück. Wer uns aber kennt weiß, dass wir nicht auf den logischen Rückschluss gekommen sind früh schlafen zu gehen, sondern den Abend lieber angenehm ausklingen lassen wollten. Immerhin hat uns am Abend ein „japanischer Bonsai Schäfer“ einen Kasten gespendet.
Lukas, 19 Jahre
Letztes Gruppenfoto vor dem Abmarsch in Algasing… noch hält sich das Wetter!
Gruppenfoto im Regen
Donnerstag, 9. August: Tag 8
Wir starteten heute wie auch an den vorigen Wandertagen früh morgens, um der Mittagshitze zu entgehen. Dies war besonders heute am gefühlt heißesten Tag des Jahres bitter nötig. Mehrere kurze Zwischenstopps vor und nach unserer Mittagspause an einem leider etwas zu mickrigen Bach halfen uns bis zu unserer Ankunft bei den Barmherzigen Brüdern in Algasing durchzuhalten. Vor Ort wurden wir bereits sehnsüchtig erwartet. Nach genau zwei Stunden Erholungspause (also Zeit zum Snacken, Duschen und Rumliegen) startete das Programm bei den Barmherzigen Brüdern mit den Bewohnern der dortigen Behinderteneinrichtung. Der Anbetung und der hl. Messe folgte das leckere Abendessen mit belegten Broten und Zwetschgenkuchen. Am späteren Abend lernten wir von zwei Musikpädagogen zusammen mit den Bewohnern wie man auf afrikanischen Djembes moderne Lieder wie „Live is live“ und „Schifoan“ spielt. Zum Schluss schauten wir uns noch die Presseartikel in den deutschen und österreichischen Medien an, die über die Pro Life Tour nach unserer ersten Aussendung schon berichteten. Es ist wirklich „krass“, wie viel Aufmerksamkeit unsere Truppe bekommt. 🙂
Alexandra, 25 Jahre, Thomas 25 Jahre
Mittwoch, 8. August: Tag 7
Heute hatten wir Ruhetag. Das heißt, dass wir auch ausschlafen konnten. Manche nutzten dies, um fast den ganzen Vormittag zu schlafen. Kurz vor Mittag hatten wir dann einen Vortrag darüber, wie man mit Leuten auf der Straße über Menschenrechte und das Thema Abtreibung sprechen kann. Danach übten wir das jeweils zu zweit in der Praxis. Nach einem schnellen Mittagessen fuhren wir in die Innenstadt von Erding und stellten dort unseren Stand auf. Dann machten wir uns in Zweierteams auf den Weg und fragten Passanten, wie sie zu Abtreibung stehen, und ab wann der Mensch ein Mensch ist. Es zeigten sich sehr viele Passanten „Pro Life“, viele würden Abtreibungen sogar bestrafen lassen… Die Zweierteams waren alle gemischt männlich/weiblich, was sich im Nachhinein als gut herausstellte. Nachdem der Nachmittag herum war, bauten wir den Stand ab und aßen noch ein Eis. Dann fuhren wir zurück zu unserer Unterkunft. Nach der Abendmesse unterhielten wir uns noch mit den Kirchenbesuchern und besprachen dann den Tag. Was war gut gelaufen? Was war schlecht, bzw. was könnte man noch verbessern? Das Abendessen war sehr gut. Es gab Käsespätzle und Apfelstrudel. So war der „Ruhetag“ auch schon wieder herum und der morgige Tag konnte kommen.
Dana, 36 Jahre
Dienstag, 7. August: Tag 6
Wie (fast) immer sind wir zeitig losgegangen, auch wenn diese Tagesetappe mit 22 Kilometern zu den kürzeren gehörte. Dafür war der Tag umso mehr von einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit geprägt. Allein auf unseren ersten Kilometern durch Freising durften wir –trotz der frühen Morgenstunde- viele freundliche und aufgeschlossene Menschen über unsere Beweggründe informieren, uns auf unserer Tour Tag für Tag von neuem aufzumachen. Bei einer Mittagsrast kurz vor Eitingen führt eine unserer jungen Teilnehmerinnen ein Telefoninterview mit Radio Horeb.
Den Höhepunkt des Tages bildete am Abend die Vorstellung eines speziell für Schüler konzipierten Vortrags, der den Teilnehmern die körperlichen und psychischen Folgen von Abtreibung vor Augen führte und für Alternativen wie Adoption warb. Der Vortrag endete mit dem leidenschaftlichen Appell der jungen Mutter Julia schwangeren Frauen genau die Hilfe und Unterstützung in ihrer schwierigen Situation zukommen zu lassen, die sie dann brauchen.
Danach redeten wir noch mit den Erdingern über den Vortrag. Einige waren sehr interessiert an der Jugend für das Leben. Der Abend dauerte dann noch ein bisschen länger, weil wir ja am nächsten Tag Pause hatten 😉
Sebastian, 30 Jahre
Montag, 6. August: Tag 5
Am 6. August sind wir zu einer unangenehm frühen Uhrzeit (5:30), um der glühend heißen Sommerhitze zu entgehen, aufgestanden. Nach einem nahrhaften Frühstück und einem schnellen Morgengebet haben wir uns um 6:45 Uhr auf den Weg nach Freising gemacht. Morgens sind wir dann, die schöne Natur Bayerns an der Isar betrachtend, ca. 20 km gelaufen. Zum Glück kam dann um 12:00 unsere zuverlässige Chefköchin Simone mit dem wohlverdienten Mittagessen. Davon gestärkt und durch eine kurze Abkühlung in einem Bach ermuntert, konnten wir unsere Tour fortsetzen. Die Sonne setzte uns bald aber wieder heftig zu. Trotz alledem haben wir es mit viel Wasser und Willenskraft „fürs Leben zu kämpfen“ weiter geschafft und uns dann einen Abstecher in den prächtigen Wald um die Isar erlaubt. Dort haben wir für eine Weile im angenehm warmen Wasser gebadet. Um 16:30 fand dann ein Gottesdienst im Grünen statt, zelebriert von Pater Kaufmann. Der Rest der Tour verlief weiterhin ruhig. Bald kamen wir dann in der sehr schönen Unterkunft an. Dort wurden wir von den kulinarischen Kochkünsten unserer Simone empfangen.
Jakub, 14 Jahre
Sonntag, 5. August: Tag 4
Top motiviert und voller Vorfreude auf die erste Etappe, haben wir uns nach der 9.30 Uhr Sonntagsmesse in St. Sebastian, auf den Weg zu unserem ersten Zwischenziel Dachau gemacht. Die Strecke war an diesem Tag nicht allzu weit, aber da wir zu großen Teilen ohne Schatten bei über 30 Grad unterwegs waren, war die Abkühlung im Freibad in Dachau für viele eine willkommene Abwechslung. Zusammen mit fünf anderen war ich dann noch in der KZ Gedenkstätte, was uns allen auch wieder Mahnung war, unsere Stimme für die Ungeboren zu erheben, statt schweigend zuzusehen, wenn großes Unrecht passiert. Wir sind dankbar, dass wir im Pfarrheim der Friedenskirche übernachten konnten, wir haben uns dort sehr wohl gefühlt.
Miriam, 27 Jahre
Samstag, 4. August: Tag 3
Immer noch satt vom leckeren Abendessen beim Italiener, standen wir am 4.8 um 5:30 Uhr auf, um den bevorstehenden, intensiven Tag voll zu nutzen: Es ging sofort los zum, noch menschenleeren, Marienplatz, wo wir unsere Plakatmodellkünste zugunsten Pressefotos zum Besten geben und auch das Interesse von so manch noch verschlafenen Passanten wecken konnten. Nach dieser ausgiebigen Fotosession erwartete uns unsere geniale Köchin mit einem tollen Frühstück, das das Sortieren von unseren Pro Life Tour 2018 T-Shirts, deren witziger Schnitt uns etwas verwirrte, leichter machte. Danach starteten wir die Vorbereitungen für die wichtige Auftaktveranstaltung am Marienplatz, im Herzen Münchens, wo wir mithilfe von Flyern, Plakaten, einer Demonstration, Interviews und Vorträgen auf die Wichtigkeit des Schutzes von ungeborenen Kindern und ihren Müttern aufmerksam machten. Neben einer beachtlichen Menschenmenge, gemischt aus Touristen und zahlreichen Pro-Life-Unterstützern, die sich trotz der unglaublichen Sommerhitze vor unserer Bühne versammelte, kamen ebenfalls Befürworter von Abtreibung von Antifa und a.i.d.a., die einen Gegenpol zu unseren Ansichten darstellten und dies durch Plakate, Musik und Rufen zeigen wollten. Natürlich haben wir es uns zuvor bereits nicht nehmen lassen, auf der eine halbe Stunde vor dem Start unserer eigenen Kundgebung angesetzten Gegendemo eine „Gegen-Gegen“-Demo für das Leben zu veranstalten. Ausgestattet mit unseren Plakaten „Liebe sie beide“ und „Menschenrechte für alle Menschen“ stellte sich eine Gruppe von uns als Gegendemonstranten mitten unter unsere Gegendemonstranten auf dem naheliegenden Rindermarkt und verkündete lauthals unsere frohe Pro-Life-Botschaften durchs Mikro. Sichtlich überrumpelt schauten die Unterstützer der Antifa München, a.i.d.a. und Co als sie unsere Gruppe bei unserer Ankunft erblicken, die sie scheinbar nun vom gemütlichen Pre-Demo-Pläuschchen abhalten wollte. Wir verabschiedeten uns nach einer Weile mit einer Abwandlung des bekannten Pro-Choice-Rufes „My body , my choice. Raise your voice!“, in der Pro-Life-Version „Two bodies, right choice. Raise your voice“. Es ergaben sich danach noch einige gute und sehr angeregte Gespräche mit unseren Gegnern, bevor sich alle wieder zum Marienplatz begaben. Es war, für mich persönlich, nicht nur spannend den Rednern und ihren inspirierenden Geschichten zuzuhören, sondern auch toll selbst mit einem kurzen Interview teilzunehmen und die Reaktionen der Zuschauer zu beobachten. Von Gleichgesinnten umgeben zu sein bestärkte mich in meiner Ansicht, dass jedes ungeborene Leben wertvoll ist und Schutz verdient. Am Ende der souverän moderierten Veranstaltung ergaben sich tiefgründige Gespräche mit diversen Zuschauern, die teilweise auch unsere Einladung zu einer gemeinsamen „Brotzeit“ annahmen. Den Abend ließen wir durch fleißiges Abwaschen von schmutzigem Geschirr gemütlich ausklingen und gingen dann müde aber zufrieden und durch neue Erfahrungen geprägt schlafen, bereit für das nächste Abenteuer.
Sara, 21 Jahre, Alexandra, 25 Jahre
Plakataktion am Morgen auf dem Münchner Marienplatz
Unser jährliches „Hihi“-Foto bei der Plakataktion 😉
Vorbereitung für die „Gegen-Gegen“-Demo
Auf der „Gegen-Gegen-Demo“ bei der Antifa 😀
„We are Pro Life“ auf der „Gegen-Gegen-Demo“
Unsere Auftaktveranstaltung nach der „Gegen-Gegen-Demo“ auf dem Münchner Marienplatz
Cornelia Kaminski von ALfA als Rednerin bei unserer Kundgebung
Unsere Kundgebung direkt vor der Mariensäule 🙂
Bethany Janzen von den Students for Life of America erzählt über ihre persönliche Geschichte
2-3. August: Tag 1 + Tag 2
Am Morgen des 2. Augusts habe ich mich voller Vorfreude und Spannung mit schwer bepacktem Rucksack auf den Weg nach München zur Pro Life Tour gemacht. Nach einer langen Zugreise erreichte ich die Unterkunft für die erste Nacht. Unser beschauliches Grüppchen von sechs Personen gönnte sich nach dem ersten Kennenlernen gleich eine Übernachtung unter dem wunderbaren Sternenhimmel – bei deutlich angenehmeren Temperaturen als in der Unterkunft.
Am nächsten Morgen machten wir uns gemeinsam auf unsere erste Wegetappe – es musste ein Laden für das Frühstück gefunden werden. Dieser war schnell gefunden und wir deckten uns mit Schokocroissants, Apfeltaschen und Kaffee ein. Nach der Fahrt zu unserer ersten Tagesstätte und dem Ausladen unserer wertvollen aber schweren Ladung – den Infoflyern – trudelten auch schon die nächsten Teilnehmer der Pro Life Tour ein. Den Tag verbrachten wir damit Flyer für die bevorstehenden Infoveranstaltungen vorzubereiten. Dank eines immer weiter ausgeklügelten Systems wurden wir dabei von Stunde zu Stunde schneller. Wir hatten an diesem Tag viel Spaß zwischen Bergen von Gummibärchen-Päckchen, Flyern und „Ansteckhändchen“. Nach getaner Arbeit kehrten wir gemeinsam in eine Pizzeria ein und konnten so den gelungenen Auftakt unserer Tour feiern.
Schon an diesem Tag der Tour wuchsen wir zu einer Gruppe zusammen, die an einem Strang zieht und sich für das Recht jedes Menschen auf Leben einsetzt. Ich freue mich als „Neuling“ bei der Pro Life Tour dabei zu sein und bin gespannt auf die Erfahrungen und Begegnungen in den nächsten Wochen.
Priska, 22 Jahre