Anlass für die Demonstration waren die politischen Geschehnisse in Tirol rund um das Thema Abtreibung.
Doch abgesehen davon gibt es keinen geeigneteren Zeitpunkt für einen Marsch fürs Leben als den Monat März. Es ist der Monat, der dem Hl. Josef gewidmet ist, der Monat des Weltfrauentags und des Welt-Down-Syndrom-Tags. „9 von 10 Kindern mit Down-Syndrom werden aufgrund dieser Diagnose unter dem schönen Begriff „eugenische Indikation“ abgetrieben“, so Natalie Ehrenberger von der Regionalgruppe Tirol. „Das ist selektive Abtreibung, Eugenik, Diskriminierung in ihrer reinsten Form.“ Eltern brauchen weitaus mehr Unterstützung um Ja zu ihrem Kind sagen zu können, besonders im Fall von Verdachtsdiagnosen.
Gesellschaftliches Umdenken unbedingt nötig: Das Paradox des Weltfrauentags
„Unsere Kinder müssen wieder lernen, dass beim Sex grundsätzlich ein Kind entstehen kann“, verurteilte eine der Rednerinnen, die selbst durch mehrere Abtreibungen großes Leid erfahren hat, den leichtfertigen Umgang unserer Gesellschaft mit Sexualität. „Ungeschlüpfte Küken in Deutschland sind ab 2024 besser geschützt als ungeborene Kinder – nach dem 7. Tag, ab welchem sie schmerzempfindlich sind, soll ein Schreddern von Kükeneiern nicht mehr zulässig sein – während Ungeborene, also schmerzempfindende, manchmal sogar schon außerhalb des Mutterleibs lebensfähige Menschen, ohne Einschränkungen abgetrieben werden dürfen sollen?! Das ist unglaublich paradox und hat nichts mit Selbstbestimmung zu tun – diese Missstände müssen aufgedeckt werden!“, fordert Ehrenberger auf. „Auch Neugeborene und Kleinkinder sind nur sich entwickelnde Zellhaufen“, stellt ein Kinderarzt in seiner Rede klar. „Wenn eine Geburt eine Sache nicht bewirkt, dann dass aus einem nicht-menschlichen Etwas ein Mensch wird!“ Auch Gabriela Huber, Generalsekretärin des Jugendvereins, nahm am Marsch teil: „Was sagt das über unsere Gesellschaft aus, wenn einer jungen Frau vorgeschlagen wird, ihr eigenes Kind zu töten, um Karriere zu machen? Abtreibung bedeutet nicht Freiheit, sondern Ausbeutung und Unterdrückung, wie schon Alice Paul, eine der bedeutendsten Feministinnen im 20. Jahrhundert gesagt hat.“
Politik und Gebet: Zahllose Tiroler Stimmen für das Leben
Jugend für das Leben hat im Jänner eine Petition „Klares Nein zu Abtreibungen an Tiroler Krankenhäusern“ gestartet, die ausschließlich per Post versendet wurde und mittlerweile über 2000 Unterschriften erreicht hat. Im vergangenen halben Jahr hat auch CitizenGO für Tirol verschiedene Petitionen für den Lebensschutz gestartet, mit mittlerweile mehreren tausend Unterstützern. Auch die Gebetsinitiative 40 Tage für das Leben findet heuer zum ersten Mal in Innsbruck statt. „Die Politik ist so gut wie wir“, so ein Redner. „Von uns hat sie immer nur ganz wenig gehört – doch das hat sich im letzten Jahr geändert. Wir werden immer mehr. Den Tirolern ist das überhaupt nicht egal, und die Politik hört uns.“ So sei vom anfänglichen Enthusiasmus nichts mehr zu spüren, weswegen es so wichtig sei, sich weiter einzusetzen.
Bischof Glettler feierte vor der Veranstaltung die Hl. Messe im Stift Wilten. „Unser Platz ist an der Seite der Schwächsten – das sind die Ungeborenen, Menschen in ihrer ersten und verwundbarsten Lebensphase, aber ebenso deren Mütter, die sich oft in Konfliktsituationen befinden“, so seine Worte in der Predigt.
Der lebensfrohe Demozug marschierte nach Redebeiträgen vor dem Stift zum Landhausplatz. Online wurde von linksradikalen Gruppierungen zur Störung der Demonstration aufgerufen, doch es konnte, anders als im Jänner, durch ausreichend polizeilichen Schutz zu keinen der online angedrohten Störaktionen kommen.