Leid nach

Abtreibung

Von verschiedenen Studien weiß man, dass viele Frauen kein zweites Mal abtreiben würden und dass sich der Großteil anders entschieden hätte, wenn die entsprechende Hilfe angeboten worden wäre und/ oder sie nicht unter Druck gestanden hätten.

Häufige Beschwerden nach Abtreibung sind:

  • Flashbacks, Albträume
  • Depressionen bis hin zu Selbstmordversuchen
  • Stimmungsschwankungen, hysterische Anfälle
  • Angstzustände, Schlaflosigkeit
  • Schuld-, Reuegefühle, Selbstvorwürfe
  • Absterben des Gefühlslebens (sog. Roboter-Syndrom)
  • Beziehungsstörungen
  • Psychosomatische Erkrankungen

„Aber angeblich sind die meisten Frauen froh, abgetrieben zu haben?“

Vielleicht hast du schon von der sog. Turnaway-Studie aus dem Jahr 2015 gehört. Nach dieser Studie seien über 90 % der Frauen nach einer Abtreibung glücklich mit ihrer Entscheidung. Die Frage ist jedoch: 90 % von welchen und wie vielen Frauen, und auf Grundlage welcher Fragen wurde dieser Schluss gezogen?

Die Studie weist tatsächlich starke Mängel auf und erfüllt nicht annähernd die Kriterien des Goldstandards in der Forschung:

Von vornherein wollten gute 60 % der angefragten Frauen gar nicht teilnehmen. Von denen, die zusagten, sprangen schließlich 15 % vor Beginn der Studie ab, und schlussendlich bestand die Gruppe nach drei Jahren nur noch aus 18 % der anfänglichen Teilnehmerinnen. Die Gruppe war jetzt sehr klein und homogen, und kann nicht als repräsentativ betrachtet werden; wir wissen nämlich z.B. aus der Unfallforschung, dass Menschen, die an den psychischen Folgen eines Ereignisses leiden, ihre (weitere) Teilnahme an Studien eher verweigern, weil dadurch die Erinnerung an die belastende Stiuation wieder wach wird.

Daten zur Erhebung der Entscheidungszufriedenheit wurden zudem mit nichtsaussagenden Ja-/Nein-Fragen erhoben. Auch was genau es heißt, dass Frauen mit ihrer Entscheidung zufrieden sind, wird nicht näher erläutert. Oft spricht die Studie vom Gefühl der „Erleichterung“ – welches allerdings auf verschiedene Gründe zurückzuführen sein kann, wie z.B. den weggefallenen Druck durch den Partner oder die Eltern, oder dass ein gefürchteter Eingriff überstanden ist usw. Das sagt also nichts über das tatsächliche Wohlbefinden der Frauen aus. Zahlreiche andere Langzeitstudien zeigen uns, dass nur wenige Frauen wirklich freiwillig abtreiben lassen und viele dazu gedrängt werden oder sich durch ihre Umstände gedrängt fühlen.

Anstelle nicht objektivierbarer Gefühle hätten die Forscherinnen objektivierbare Störungen (Schlafstörungen, Depressionen, Flashbacks etc.) untersuchen müssen. Unter Fachleuten verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen besteht Einigkeit darüber, dass Abtreibung das Risiko für psychische Erkrankungen erhöht. Lediglich in der Höhe des Prozentsatzes und dem Schweregrad unterscheiden sich diese Studien. Auch verschleiert der ausschließliche Fokus auf ein einzelnes positives Gefühl die Tatsache, dass die meisten Frauen gleichzeitig auch über negative Emotionen berichten.

Trotz all dem folgerten die Autorinnen, dass „die Mehrheit der Frauen über drei Jahre nach ihrer Abtreibung hinweg das Gefühl hatten, dass eine Abtreibung die richtige Entscheidung war“, und viele Medien griffen dies unhinterfragt auf.

Ist dir vielleicht aufgefallen, dass die Fragestellung für medizinische Forschung etwas eigenartig ist?

Bei einem medizinischen Eingriff geht es nämlich normalerweise nicht darum, zu beweisen, dass mit ihm keine Risiken einhergehen, sondern um den Beweis, dass der Eingriff einen Vorteil für den Patienten bringt, der die möglichen Risiken überwiegt. Und so ein Beweis des Vorteils von Abtreibungen für Frauen im Vergleich zu Frauen, die nicht abgetrieben haben, wurde noch nie erbracht. Was wir dagegen haben, sind zahlreiche Studien und Metastudien über Jahrzehnte, die die psychische Belastung durch Abtreibung aufweisen.